XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.5_56"; fcs:x-context: baedeker.5; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.5_56"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.011S PT0.03S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.5_56</phrase></query>)];
1 - 1

36 BAZARE. und wende sich an einen zweiten; jeder Schritt Entfernung wird
beim ersten Verkäufer den Preis sinken machen und er wird einen
zurückzurufen suchen. Das Gebot, welches man dem Verkäufer
thut, sei jedoch stets so, dass man nachher den Preis steigern kann
(mirt schânak, um deinetwillen), sonst geht selbst dem Orientalen
die Geduld aus. Eine Lieblingsredensart in dem oft etwas cere-
moniösen
Orient ist chudu balâsch, nimm’s umsonst, was natür-
lich
ebenso wenig ernstlich gemeint ist, wie das bekannte bêtî
betak
, mein Haus ist dein Haus.

Wer mit Orientalen gut umzugehen versteht, kann es wagen,
falls er das Gefühl hat, überfordert zu werden, als letzten Ausweg
den Verkäufer nach dem Einkaufspreis der Waare zu fragen; in
99 von 100 Fällen wird ihm die Wahrheit gesagt werden. Wenn
man der Aussage eines Muslim nicht glaubt, lässt man ihn auf den
Korân oder bei der dreifachen Scheidung (talâk) schwören.

Im Orient imponirt nichts mehr, als wenn der Reisende die
Forderungen auf ihr richtiges Mass zurückzusetzen versteht; doch
wird er stets noch theurer bezahlen müssen, als der Eingeborne.
Die Preise, die wir in diesem Buche geben, sollen mehr als ein
allgemeiner Anhaltspunkt, als Mittel zur Verwahrung gegen zu
grobe Prellerei dienen; auf unbedingte Genauigkeit können sie
keinen Anspruch machen.

Dragomane und Lohnbediente sind stets mit dem Verkäufer
einverstanden und beziehen von demselben einen Gewinnantheil
von 10-20%. Alterthümer s. S. 127.

In Jerusalem, wie in Beirût gibt es Handlungshäuser (S. 149, 457),
welche die Versendung gekaufter Gegenstände in die Heimath auf
das pünktlichste und beste besorgen; auch das Porto dafür ist nicht
so theuer, zumal wenn die Waaren einer grössern Sendung beigepackt
werden können. Man erspart sich damit alle an den Grenzen mit
neuen Gegenständen verbundenen Weitläufigkeiten.

O. Tabak.

Dem an Cigarren gewöhnten Raucher wird es zuerst schwer werden,
sich mit den orientalischen Tabaken zu befreunden, besonders auch
mit dem umständlichen Cigarettenmachen; es wird ihm aber nichts
anderes übrig bleiben, denn Cigarren sind in Syrien (mit Ausnahme
von Beirût) kaum zu haben, und schliesslich zahlt man übertrieben
hohe Preise für schlechte Waare. Auch der Zoll darauf ist nicht
allein hoch, sondern wird auch willkürlich von den Beamten ge-
steigert
, was das Mitbringen von Cigarren sehr erschwert, abge-
sehen
von den in jeder Stadt, beim Ein- und Austritt, sich wieder-
holenden
Scherereien. Dies Alles gilt in gleicher Weise für eine
etwaige Ausfuhr oder Mitnahme des Tabaks nach Hause; überall
verursacht der darauf gesetzte Zoll Abgaben und Umstände, die
schliesslich den Tabak ganz verleiden. An der österreichischen
Grenze wird nicht declarirter Tabak nicht allein confiscirt, sondern